Der von der Schweizer Privatwirtschaft an der Universität St.Gallen etablierte Fonds für Lateinamerikastudien verleiht jährlich Preise für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten. Wir wollen Anreize schaffen, damit sich der akademische Nachwuchs an den Schweizer Universitäten im Allgemeinen und an der Universität St.Gallen im Besonderen professionell mit Lateinamerika beschäftigt.
Hervorgegangen ist dieser Fonds aus dem verbliebenen Kapital des 1992 geschlossenen Lateinamerika-Instituts an der HSG und dem ebenfalls aufgelösten «Armin Bollinger-Stipendienfonds». Wir möchten die traditionelle Lateinamerikaorientierung der HSG in anderer Form fördern, um das Interesse an einer fundierten Auseinandersetzung mit den sozialen, wirtschaftlichen und rechtlichen Bedingungen in Lateinamerika zu erhalten.
Wir finanzieren keine Forschungsarbeiten, sondern verleihen ausschliesslich Preise für abgeschlossene und benotete Dissertationen sowie Master- und Bachelorarbeiten.
Preisänträge können ab der Note 5.5 gestellt werden. Das Preisgeld für Dissertationen beträgt zwischen Fr. 4'000.- und 8'000.-, für Masterarbeiten zwischen Fr. 2'000.- und 3'000.- und für Bachelorarbeiten Fr. 1'000.-. Die Dissertation muss an einer schweizerischen Universität abgenommen worden sein, die Auszeichnung von Master- und Bachelorarbeiten beschränkt sich auf die Universität St.Gallen.
Nebst den Noten gibt es vier weitere Prämierungsbedingungen:
Lateinamerika muss der zentrale Forschungsgegenstand sein; das Thema muss aus einer an der Universität St.Gallen gelehrten Disziplin stammen; die Forschungsarbeit muss mit den liberalen Überzeugungen der Sponsoren vereinbar sein, und schliesslich muss das Werk von Respekt für lateinamerikanische Geschichte und Kultur getragen sein.
Diese Bedingungen schliessen kritische Arbeiten keineswegs aus. Die Förderung eines verantwortungsbewussten privaten Wirtschaftsektors ist ganz in unserem Sinne, und da liegt in der Welt und in Lateinamerika einiges im Argen. Andererseits belohnen wir keine Arbeiten, welche grundsätzlich dem Credo freiheitsbeschränkender Konzepte verpflichtet sind oder die schwierigen politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Probleme Lateinamerikas nicht angemessen und differenziert behandeln.
Der Beirat des Fonds entscheidet über die Preisverleihung aufgrund der genannten Prämierungskriterien. Kandidaten mit formal beschlossener Doktoratsnote senden bis spätestens 15. Februar ihren Lebenslauf, ein die Note bestätigendes Empfehlungsschreiben ihres Referenten, sowie ein Exemplar der Arbeit an das Rektorat der Universität St.Gallen, Dufourstrasse 50, 9000 St.Gallen.
Mitglied Fachrat