Das GSFP bot 20 Studierenden die Möglichkeit, sich vertieft mit Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Das GSFP richtet sich an Personen, die ein Studium auf Masterebene absolvieren oder bereits absolviert haben und adressiert die anhaltende Lücke im Bildungsangebot im Bereich Nachhaltigkeit für Postgraduierte. Neben der Vermittlung theoretischer Grundlagen veranschaulichten Exkursionen zu nachhaltigen Landwirtschaftsbetrieben die Thematik. Bei der Erarbeitung eines Entwicklungsplans für Martina Bustos, ein Armenviertel der Stadt Liberia, konnten die Studierenden ihr Wissen zudem direkt anwenden und vertiefen.
An dieser ersten Durchführung des Programms haben sich auch zwei HSG-Studierende am Programm beteiligt. Meret Brotbek, Absolventin des Master of Business Administration und Vorstandsmitglied der Alumni MBA HSG und Severin von Hünerbein, Studierender im Programm Master of International Affairs and Governance konnten vom GSFP profitieren.
Das GSFP wurde von den Sustainability Laboratories, New York, entwickelt und an der EARTH University, Costa Rica, durchgeführt. Die EARTH University ist eine private Universität, die sich darauf konzentriert, nachhaltige Lösungen insbesondere für Costa Rica zu erarbeiten. Die EARTH University geniesst ein hohes Ansehen. Auf die 400 Studienplätze im Bereich Agronomie, Natürliche Ressourcen und Soziales Unternehmertum bewerben sich jedes Jahr 8000 Personen. Siehe http://www.sustainabilitylabs.org/gsf/
Die Lehrveranstaltungen fanden auf dem Campus in Pococí, Limón, und dem Campus La Flor in Liberia, Guanacaste, statt. Verantwortlich für das Lehrprogramm waren Dr. Michael Ben-Eli, Gründer des Sustainability Lab, New York, Prof. Dr. Bernard Amadei, University of Colorado und Prof. Dr. Markus Schwaninger, Universität St. Gallen. Vor Ort betreut wurden die Studierenden durch Prof. Dr. B.K. Singh, EARTH University, Ana Laura Dengo, Ph.D, Associate Faculty, EARTH University, Jholenny Córdoba Chaves, Associate Faculty, EARTH University und Fernando Pérez, EARTH University .
Das Programm erstreckte sich über 19 Tage im Juli 2014. Folgende Theoriemodule wurden vermittelt: Grundlagen der Sustainability, Systemdenken, Modellierung mit System Dynamics, Wandel und Transformation, Systemorientierter Design, Nachhaltige Gemeindeentwicklung und Angemessene Technologien. Exkursionen führten zu ökologischen Landwirtschaftsbetrieben und in das Naturschutzgebiet im Regenwald von La Fortuna.
Unter der Mitarbeit der Bewohner sowie Lokalbehörden wurde zudem ein Entwicklungsplan für den Stadtteil Martina Bustos, ein Armenviertel der Stadt Liberia, erstellt. Das Land, auf dem heute ca. 3500 Personen wohnen, wurde vor 20 Jahren von privater Seite gestiftet. Das Viertel hat mit vielen Problemen, hauptsächlich im Bereich Infrastruktur, zu kämpfen. Die Studierenden nahmen vor Ort Kenntnis von der Situation und führten Interviews mit Bewohnerinnen und Bewohnern und den zuständigen Behörden. In einem zweiten Schritt erarbeiteten die Studierenden Lösungsstrategien. An der Schlusspräsentation nahmen zahlreiche Bürger und Bürgerinnen sowie Verwaltungsangestellte teil. Die Einwohnerinnen und Einwohner von Martina Bustos erachteten den erarbeiteten «Sustainable Development Plan» für sehr hilfreich.
Obwohl die Arbeit während des Programms sehr intensiv war, beeindruckten die Studierenden durch ihre Begeisterung, Motivation, Einsatz und Disziplin. Die Rückmeldungen seitens der Studierenden, aber auch der Teilnehmenden der Feldstudie sprechen dafür, das GSFP im kommenden Jahr wieder durchzuführen.