Die Jornada Colombiana fand am 28. März 2017 im Beisein des kolumbianischen Botschafters und in einem voll besetzten Senatsaal statt. Ganz besonders erfreulich waren die zahlreichen Studierenden, die teilnahmen und sich aktiv in die Diskussionen einschalteten. Dies bestätigt auch, wie beliebt bei den Studierenden Kolumbien als Austauschdestination inzwischen geworden ist. Alleine diesen Herbst werden 20 HSG-Studierende ein Semester in Medellín verbringen.
Das diesjährige Forum beleuchtete politische, wirtschaftliche und kulturelle Aspekte Kolumbiens, aus einer akademischen und einer praxisorientierten Perspektive. Das Friedensabkommen, das 2016 zwischen den FARC und der kolumbianischen Regierung abgeschlossen wurde, stellt eine historische Gelegenheit dar, eine integrative Gesellschaft zu bilden und wirtschaftliches Wachstum zu generieren. Kontinuierliche Aufmerksamkeit und eine realistische Erwartungshaltung seitens der kolumbianischen BürgerInnen ist nötig, um das Friedensabkommen erfolgreich umzusetzen. Neben diesem gesellschaftspolitischen Prozess sind weitere Schritte notwendig, um Kolumbiens Potenzial auszuschöpfen: So müssen Infrastrukturprojekte in Angriff genommen werden, es gilt eine Steuerreform umzusetzen und Innovation soll gefördert werden. Der Banken- und Versicherungssektor spielt eine Schlüsselrolle für die Finanzierung von Kolumbiens künftiger Entwicklung. Der Ausbau des Englischunterrichts ist entscheidend, um Kolumbien nicht nur regional zu integrieren, sondern auch global zu vernetzen. Kolumbiens Privatwirtschaft profitiert einerseits vom Friedensabkommen und dient andererseits der Integration. Innovative Geschäftsmodelle im Bereich der Kaffee- oder Früchteproduktion nutzen Kolumbiens reiche Flora und bieten eine alternative Beschäftigungsmöglichkeit in traditionalen FARC-Hochburgen.