An der Tagung der Schweizer HispanistInnen zum Thema Sport und Literatur nahmen Forschende aus den Sprach- und Literaturwissenschaften, darunter gleich mehrere PräsidentInnen nationaler Hispanistengesellschaften aus Europa sowie Schriftsteller und Journalisten teil.
Die Literatur und der Sport lebten in der Vergangenheit in scheinbar getrennten Parallel-welten nebeneinander her. An der Tagung wurde jedoch deutlich, dass der Sport seit jeher als wichtiges Motiv in literarischen Texten und in der bildenden Kunst verwendet wurde, von der griechisch-lateinischen Antike oder den kosmischen Ballspielen der Maya über die mittelalterliche Dichtung bis heute. Im zwanzigsten Jahrhundert erfuhr der Fussball, im Gegensatz zum Box- oder Radsport, nur vereinzelte Aufmerk-samkeit.
Seit den 90-er Jahren und vor allem durch Impulse der Fussballweltmeisterschaften ist die Rolle des sogenannten Königssports in literarischen Werken aber immer bedeutender geworden. Die Fussballliteratur hat ihre Nischen entdeckt, indem sie, in meist kurzen Texten – selten umfassenden Romanen – das Absurde und Groteske feiert, die Exzesse des Sports, Dichotomien oder Bipolaritäten aufzeigt und sich insbesondere auf das Leben ausserhalb der Fussballstadien konzentriert.