José Edmundo Paz-Soldán

03.11.2011

Vortrag: «El discurso apocalíptico en 'La guerra del fin del mundo'»

Anlässlich seiner Gastprofessur auf Einladung des CLS-HSG hielt Prof. José Edmundo Paz-Soldán (Cornell University, Ithaca, New York) am 3. November 2011 eine öffentliche Vorlesung zum Thema «El discurso apocalíptico en 'La guerra del fin del mundo'».

Mit verschiedenen Literaturpreisen geehrt, gehört Paz-Soldán zu den Autoren der Anthologie McOndo (1996), welche einen ästhetischen Paradigmenwechsel in der lateinamerikanischen Literaturproduktion darstellte.

Im ersten Teil seines Vortrags kommentierte der bolivianische Schriftsteller Mario Vargas Llosas Werk «La guerra del fin del mundo», welches ‒ so Paz-Soldán ‒ nicht nur der Literaturtheorie des totalen Romans gerecht wird, sondern auch das ganzheitliche politische Engagement des peruanischen Nobelpreisträgers widerspiegelt.

«Die apokalyptischen Romane siedeln sich zwischen den geschichtlichen Ereignissen und denjenigen an, die das Historische transzendieren.» Dieser offenbarende Charakter der «Guerra» ist ungewohnt für die lateinamerikanische Literatur, welche traditionell nicht auf das Danach, sondern das Vorher und das Während einer geschichtlichen Umwälzung fokussiert.

Die Analyse der antagonistischen Figuren in Vargas Llosas Roman zeigt, wie der Fanatismus des Glaubens und derjenige des Verstands sich berühren. Diesbezüglich gab Paz Soldáns Interpretation des kurzsichtigen Journalisten Anlass zu einer angeregten Diskussion über die politische Botschaft des Autors.

Im Anschluss an den akademischen Teil las Paz-Soldán einige Passagen aus seinem neusten Werk, «Norte» (Mondadori, 2011), vor. (Text: Manuel Pombo)

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